Die Gründung eines Wirtschaftsbeirats war auch Thema bei der WVL-Klausurtagung am Weissenhäuser Strand (Foto: Holger Meyer, WVL)
In einer wegweisenden Entscheidung ist die Einrichtung eines Wirtschaftsbeirats in Lauenburg beschlossen worden, der künftig eine aktive Rolle in den Angelegenheiten der Stadt übernehmen wird. Obwohl ohne Abstimmungsrecht, wird unseren in der WVL organisierten Unternehmern in politischen Gremien das Recht zur Rede erteilt und möglicherweise sogar die Möglichkeit eingeräumt, Anträge einzubringen. Der Hauptausschuss hat diesen Beschluss in der vergangenen Woche einstimmig gefasst. Darüber freuen wir uns sehr.
Seit 2017 gab es unsererseits wiederholt Bemühungen , einen solchen Beirat zu etablieren. Inspiriert von einem ähnlichen Modell in Geesthacht, boten die Unternehmer ihre Fachkompetenz an, um die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zu fördern. Doch politisch stieß dies auf wenig Zustimmung. Bis jetzt.
Mit der Bürgermeisterwahl im November des vergangenen Jahres und der Kommunalwahl im Mai hat sich das Meinungsbild verändert. Vor der Kommunalwahl im Mai schrieben alle Parteien und Wählergemeinschaften die Einrichtung eines Wirtschaftsbeirats in ihre Wahlprogramme. Und auch Torben Brackmann betonte während seines Wahlkampfes, dass er als Bürgermeister die Schaffung eines Wirtschaftsbeirats befürworten würde. Dies ermutigte auch uns von der WVL, einen neuen Anlauf zu starten.
„Die Politik sollte die Gewerbetreibenden mit ins Boot holen. Ein Wirtschaftsbeirat könnte in Fragen der Stadtentwicklung wichtige Impulse geben."
Karsten Legeler, Vorstand der WVL
Und unsere 1. Vorsitzende, Tina Fey, kündigte bereits bei der WVL Jahreshauptversammlung die Bildung einer Arbeitsgruppe an, die sich verstärkt für die Umsetzung eines Wirtschaftsbeirats einsetzen wird.
Ausschussvorsitzender Christoph Haase lud Karsten Legeler aus dem Vorstand der WVL zur Sitzung ein und der Antrag auf Gründung eines Beirates landete auf der Tagesordnung. In der Sitzung herrschte Einigkeit darüber, dass ein gemeinsamer Antrag die beste Lösung wäre, in dem es heißt: "Wir erhoffen uns von einem Wirtschaftsbeirat Ideen und Impulse zur Stärkung der örtlichen Wirtschaft." Die SPD hatte bereits konkrete Vorstellungen über die Rolle und Verantwortlichkeiten des zukünftigen Wirtschaftsbeirats. Herr Haase betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit bei der Erarbeitung der Satzung gemeinsam mit unserer WVL.
Angesichts vergangener Uneinigkeiten einigten sich die Ausschussmitglieder darauf, vorerst eine interfraktionelle Arbeitsgruppe mit Vertretern der WVL zu bilden, um das weitere Vorgehen zu planen. Es wurde betont, dass die Intention nicht sei, das Rad neu zu erfinden, insbesondere da es bereits seit 2016 in Geesthacht einen Wirtschaftsbeirat mit umfangreichen Erfahrungen gibt. Der aktive Wirtschaftsbeirat wurde 2021 von der Ratsversammlung der Stadt Geesthacht gewählt. Gemäß seiner Satzung besteht er aus mindestens fünf und maximal neun Mitgliedern. In Lauenburg schlug Karsten Legeler vor, dass drei bis vier Unternehmer den Wirtschaftsbeirat repräsentieren sollten.
Kurzer Blick in die Nachbarschaft: In Geesthacht wird der Wirtschaftsbeirat für jeweils fünf Jahre gewählt. Seine Aufgaben umfassen die Beratung und Unterstützung der Ratsversammlung, der Ausschüsse und der Verwaltung bei wichtigen Angelegenheiten der örtlichen Wirtschaft. Der Beirat fungiert als Bindeglied zwischen den städtischen Gremien und den ansässigen Unternehmen, und er fördert die Kooperation zwischen der Stadt und den entsprechenden Institutionen. Der Wirtschaftsbeirat in Geesthacht tagt öffentlich und erstellt jährlich einen Bericht über seine Aktivitäten.
Am 31. August kommen Vorstand und Beirat zusammen, um die nächsten Schritte zu besprechen. Klasse, dass es jetzt vorangeht.