18.03.2023 - Ganze vier Grad hatte das Meer am Hotel Weissenhäuser Strand! Da können sich Hartgesottene schon mal in die Fluten stürzen und ein erstes kühles Bad nehmen. So geschehen am letzten Samstag, als die Wirtschaftliche Vereinigung Lauenburg ihre Mitglieder zur Tagung an die Küste eingeladen hatte.
25 Teilnehmende waren dem Ruf gefolgt
Auf der Agenda stand ein vielfältiges Angebot an Themen. Es blieb aber auch genügend Zeit zum Netzwerken oder für Spaziergänge am Strand. Auch kulinarisch wurde viel geboten und wer Lust auf Wellness hatte, wurde ebenfalls nicht enttäuscht. Im Mittelpunkt standen jedoch die Themen, die von Mitgliedern aus den eigenen Reihen ausgearbeitet und vorgestellt wurden. Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende Tina Fey ging es auch direkt mit den Vorträgen los.
Vortrag: „Make or Buy“ – Einsatz und Wirkung von Bildern im Marketing
Den Anfang machte Dirk Eisermann, Fotograf mit vielen Jahren Berufserfahrung. Er vermittelte den Zuhörern die Bedeutung von eigenen authentischen Fotos für den Einsatz in Print und Internet. Weg von der seelenlosen und austauschbaren Beliebigkeit, die man für wenig Geld in unzähligen Stock-Datenbanken findet. Hin zur kreativen Inszenierung, die mit Mut und ungewöhnlichen Perspektiven für die gewünschte Aufmerksamkeit in der Flut an Werbebotschaften sorgt. Motive, die verfangen und auf die Ziele von Marke und Unternehmen einzahlen – eindrucksvoll unterstrichen durch viele Beispiele aus dem bisherigen und aktuellen Wirken.
Vortrag: Was ist Google und wie kann ich als Unternehmer davon profitieren?
Jeder kennt die Google-Suche und fast jeder nutzt sie täglich. Doch Google ist viel mehr als nur die Suche und das Google zum Alphabet-Konzern gehört, wusste auch nicht jeder. Holger Meyer, Webdesigner aus Leidenschaft, gab den Zuhörenden einen tieferen Einblick in das Unternehmen, wie es Geld mit Werbung verdient und welche Rolle die Daten der Nutzer dabei spielen. Dazu auch viele Tipps, wie Unternehmen Reichweite über die organische Suche aufbauen können und wie wichtig dafür eine eigene optimierte Website ist. Außerdem Quickwins, wie Unternehmen z.B. durch die Übernahme und Pflege ihres Google MyBusiness-Profils mit wenig Aufwand viel für ihre digitale Sichtbarkeit tun können.
Vortrag: Energiespar-Tipps rund um Haus
Gut, dass wir auch zu diesem Thema echte Experten in der WVL haben. Andreas Welzel, Glasermeister & Bausachverständiger der Glaserei Welzel und Denis Recknagel, Vertriebsleiter der Versorgungsbetriebe Elbe erklärten eindrucksvoll, wie sich durch Erneuerung Energie im Hause einsparen lässt. Dabei wurden mögliche Einsparungen durch den Austausch von Standardfenstern gegen KfW-förderfähige Fenster ebenso anschaulich durchgerechnet, wie der Austausch von Heizungsanlagen. Dazu viele weitere Tipps, wie man wirklich richtig lüftet und was ein Balkonkraftwerk wirklich zum Stromsparen beitragen kann. Interessant wurde es auch bei der Ausgestaltung von Handwerkerangeboten und was es dabei zu beachten gilt.
Vortrag: Prüfung ortveränderlicher Geräte gemäß DIN VDE 0701 0702
Klingt etwas sperrig, hat aber einen ernsten und wichtigen Hintergrund, von dem kaum einer der Teilnehmenden wusste. Kurz gesagt muss im unternehmerischen Umfeld jedes Gerät, das einen Stecker besitzt, regelmäßig und nachweislich geprüft werden. Geschieht das nicht und kommt es zum Schadensfall, kann es für den Unternehmer sehr schnell sehr teuer werden. Referent und Experte für dieses Thema war Andreas von Wilcke, Geschäftsführer von MVW Elektrotechnik. Er berichtete aus der Praxis, welche Fristen zu empfehlen sind, wie die Prüfung abläuft und wer überhaupt berechtigt ist, diese Prüfungen durchzuführen. So sollten Handwerksbetriebe ihre Geräte jährlich prüfen lassen, während im Büro alle zwei Jahre reichen sollten.
Vortrag: Rechtsgrundlagen für Unternehmer und Selbstständige bei Krankheit oder Unfall
Wie wichtig es ist, sich als Unternehmer frühzeitig um eine Vorsorgeregelung zu kümmern, stellte der Lauenburger Rechtsanwalt und Notar Detlef Burian von der Rechtsanwalts- und Notariatskanzlei Meissner, Burian und Fey vor. Die Regelungen für den Fall, dass der Unternehmer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage ist, den Betrieb zu führen, bestimmt man am besten über eine Vorsorgevollmacht. Diese Vollmacht gilt nur dann, wenn der Krankheitsfall eingetreten ist. Bei der Form gibt es keine Vorgaben durch den Gesetzgeber und es Bedarf auch theoretisch keiner notariellen Beurkundung. Es sind aber viele Fälle in der Praxis bekannt, in denen das Dokument nicht anerkannt wurde, weil eben genau diese notarielle Beurkundung fehlte.
Zum Ende der Veranstaltung konnte sich jeder Teilnehmende noch einmal vorstellen und kurz erklären, ob sich die Erwartungen an die Tagung erfüllt haben bzw. was verbessert werden könnte.
Fazit
Insgesamt war die Tagung ein großer Erfolg und bot den Teilnehmenden eine tolle Gelegenheit, sich mit anderen Unternehmern und Vertretern aus der Region zu vernetzen und Ideen auszutauschen – auch noch am Abend bei einem kühlen Getränk. Die Diskussionen waren sehr produktiv. Jetzt geht es darum, konkrete Maßnahmen abzuleiten. Schon beim nächsten Stammtisch am 30. März bietet sich dazu die Gelegenheit.
Impressionen
